In 2021 gab es viel Neues und Aufregendes rund um die YOUKI. Neben neuen Formaten und Änderungen in der Organisationsstruktur musste kurz vor Beginn des Festivals, wegen der prekären Corona-Situation, wieder alles auf eine Online-Ausgabe umgestellt werden. Wie die YOUKI 2021 gelaufen ist und was 2022 alles passieren wird, haben wir bei einem Interview mit der Festivalleitung Anna Rieder und Philipp Feichtinger herausgefunden.
Passend zum Thema Lost & Found gab es 2021 bei der Festivalleitung einen Abschied und einen Neuanfang, wie war dein erstes Jahr als Teil der Festivalleitung?
Philipp: Es war sehr aufregend, weil die Arbeit als Festivalleitung sehr neu für mich war. Ich hab versucht viel zu beobachten und zu lernen, doch durch die Online-Ausgabe kam es wieder ganz anders als erhofft.
Was zeichnet die YOUKI für dich aus?
Philipp: Die YOUKI schafft für mich einen Rahmen, in dem man Jugendliche für Film begeistern kann und es schafft sie mit jungen Filmemacher:innen, die vielleicht auch schon studieren, zu vernetzen. Man hat hier eine Community, die den Austausch über diese gemeinsamen Interessen ermöglicht.
Das letzte YOUKI-Jahr war voller Veränderungen und Neuanfängen. Welche Neuerungen gab es im letzten Jahr?
Anna: Die Veränderungen gab es zum Großteil im Team, also einerseits gab es neue Teammitglieder, wie den Philipp. Andererseits gab es diese Veränderungen in der Organisation des Teams, wodurch es dezentraler und kollektiver wurde. Es gibt jetzt fünf Bereiche mit jeweiligen Bereichsleitungen, die das Entscheidungsgremium stellen. Die Bereichsleitungen treffen sich regelmäßig und tragen die Verantwortung gemeinsam, da es sonst schwieriger war, alle Ideen und Wünsche einbringen zu können. Das hat sehr gut funktioniert, weil alle sehr interessiert daran waren, an diesen Veränderungen zu arbeiten und diese auch zu leben.
Philipp: Beim nächsten mal würde ich versuchen die Ressourcen anders einzuteilen, da viele Teammitglieder ehrenamtlich arbeiten und wir nicht genug Budget haben, um alle angemessen zu entlohnen. Da müsste man fokussierter darauf achten, was ist wichtig und wo sollte man nicht zu viel Energie verschwenden.
Anna: Ja, die Ressourcenverteilung ist bestimmt am schwierigsten, weil die YOUKI so viel Verschiedenes ist und man so viele Möglichkeiten hätte. Es ist nicht einfach zu entscheiden, was wichtiger oder weniger wichtig ist.
Wie spiegelt sich das Festivalthema Lost & Found in eurer YOUKI-Erfahrung wider und was bedeutet Lost & Found für euch persönlich?
Anna: Eine der spannendsten Facetten dieses Themas war der Aspekt, dass man sich im Laufe seines Lebens immer wieder verliert, aber dann auch an einem anderen Punkt wiederfindet. Vor allem während dem Aufwachsen ist das ein großes Thema und hatte eine große Relevanz in meinem Leben, wie auch wahrscheinlich im Leben der Jugendlichen heute. Es ist ok, wenn man sich manchmal verloren fühlt und den Fokus verliert, denn man wird sich danach auch wiederfinden. Es ist ein ständiges Auf und Ab.
Philipp: Für mich ist es eine Erinnerung, um offen für Neues zu sein, weil ich es unsympathisch finde, wenn Menschen in ihrer Meinung zu versteift sind. Natürlich kann diese Offenheit auch dazu führen, dass man sich verunsichern lässt oder nicht weiß was richtig ist. Deshalb ist es dann aber auch wichtig Entscheidungen zu treffen und sich für etwas einzusetzen.
Was war das Beste/der beste Moment der YOUKI 2021?
Anna: Ich hab die Sommerausgabe als sehr schön empfunden, weil man das ganze Team spüren konnte und gemeinsam kreativ wurde. Während dem Festival im November war es trotzdem auch super, dass das Team vor Ort war und gemeinsam an der Gala gearbeitet hat.
Philipp: Für mich war auch die Gala-Produktion besonders schön und lustig, weil es sich in dieser Zeit so angefühlt hat, als würden wir in einem Fernsehstudio arbeiten.
Anna: Nach der Gala und dem Cinema Next-Tag kam von vielen auch der Wunsch künftig mehr als Team zu produzieren. Es ist schön zu sehen, dass wir das Selbstvertrauen haben, zusammen Beiträge zu gestalten.
Die YOUKI 2021 hat zum ersten Mal auch im Sommer stattgefunden, wird es auch weiterhin eine Sommer-YOUKI geben oder wird man für 2022 etwas neues ausprobieren bzw. weiterhin das Festival nur im Herbst stattfinden lassen?
Anna: 2022 im Juni werden wir zuerst alles was 2021 nicht stattfinden konnte nachholen. Also Workshops, Nightline, Rahmenprogramme. Somit könnte man das als Sommeredition ansehen, denn im gleichen Format wie letztes Jahr wird es das aufgrund des hohen Aufwandes nicht mehr geben.
Philipp: Wir können uns vorstellen, dass es während der Vorjury im Sommer eine Möglichkeit für ein Teamtreffen geben wird, dass weniger Aufwand macht.
Anna: Vielleicht lassen wir den Mo ein Konzert spielen. Das passt dann schon *lacht*. Und Team-on-the-Screen wäre auch wieder toll.
Abschließend, was sind deine Wünsche für die YOUKI 2022?
Philipp: Das die YOUKI stattfinden kann, normal und ohne viel Krankheit.
Anna: Oder zumindest eine langfristigere Perspektive mit mehr Planungssicherheit.