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Wir alle kennen Sie, ob im Fernsehen, im Radio oder beim gemeinsamen Filmeabend: schaurige Kriminalgeschichten. Und was diesen noch einen zusätzlichen Gruselfaktor verpasst, ist der Wahrheitsgehalt. True Crime-Geschichten faszinieren schon seit jeher und sind nun vermehrt in dem – meiner Meinung nach – gruseligsten Medium, dem Podcast, vertreten.

Wir haben uns mit Katharina Börries getroffen, sie hat gemeinsam mit Hubertus Schwarz 2019 den Podcast True Crime Austria ins Leben gerufen, in dem sie uns über echte Kriminalfälle aus der österreichischen Geschichte berichtet. Was Katharinas Projekt von anderen Podcasts unterscheidet, ist ihre journalistische Herangehensweise. Mit viel Liebe zum Detail und großem Augenmerk auf genauer Recherche und Transparenz gestalten Katharina und Hubertus ihre spannenden Folgen. Was den beiden dabei auch immer wichtig ist, ist der respektvolle Umgang mit den Identitäten der Täter*innen und Opfer. Ein durch und durch gelungenes Projekt!

Ihr könnt den beiden übrigens auch auf Instagram folgen! Hier entdeckt man so einiges an Bildgalerien und Best-of-Zitaten.

Erzähl uns doch mal ein wenig über euren Anfang und was euren Podcast so ausmacht.

Unser Projekt heißt True Crime Austria und in diesem Podcast befassen wir uns mit True Crime-Fällen aus Österreich. Wir sind Journalist*innen und haben dadurch einen Podcast geschaffen, den wir uns selbst auch wünschen würden. Wir arbeiten sehr faktenbasiert und recherchieren sehr viel, nicht nur online, sondern auch in Archiven und Originalakten. Vieles, das wir im Alltag konsumieren, ist nicht richtig validiert, und man weiß oft nicht, woher kommt, was man gerade liest. Uns ist aufgefallen, dass teilweise Details ausgelassen werden. Wir aber versuchen, unseren Hörer*innen alle Informationen, auch die, die man nicht überall finden kann, zur Verfügung zu stellen.

Wie unterscheidet sich euer Podcast von jenen, die von großen Medienhäusern produziert werden?

Was wir natürlich im Gegensatz zu Verlagshäusern tun, ist, dass wir komplett in Eigenregie handeln. Das heißt, angefangen mit der Recherche und Aufbereitung bis hin zur Aufnahme, Postproduktion, Veröffentlichung und auch dem Logo und dem allgemeinen auch gestalterischen Markenauftritt machen wir alles selbst. Wir sind ganz normal arbeitende Menschen und der Podcast dadurch eine Freizeitbeschäftigung. Das wird oftmals von Hörer*innen vergessen, was uns auf der einen Seite natürlich sehr schmeichelt, denn einige Menschen denken aufgrund der Qualität, der Podcast sei unser Hauptjob. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine Herausforderung, mit Leuten, im speziellen Medienhäuser, im direkten Vergleich zu stehen, die ein ganzes Team hinter einer Podcastproduktion haben und in denen natürlich auch Geld fließt. Alles in allem schätzen wir aber unsere Unabhängigkeit und das freie Arbeiten.

Du hast angemerkt, dass ihr viel in Archiven und teilweise in Originalakten recherchiert. Wo seid ihr denn da unterwegs?

Es gibt natürlich auch gute Onlinearchive. Generell findet man uns aber in der Nationalbibliothek, in Bildarchiven, und wenn wir uns mit historischen Fällen beschäftigen vor allem im Wiener Kriminalmuseum. Hier dürfen wir exklusiv in den Originalakten und dem dort aufliegenden Recherchematerial stöbern.

Ich kann mir vorstellen, dass die österreichische Kriminalgeschichte sehr vielseitig ist. Wie entscheidet ihr euch, welche Fälle ihr in eurem Podcast aufgreifen wollt?

Österreich ist unglaublich divers, was die Kriminalgeschichte angeht. In vielen Fällen sehr makaber und morbid, das finde ich besonders faszinierend. Wir wechseln monatlich zwischen Täter und Täterin, da es tatsächlich die Möglichkeit gibt dies zu tun. Das ist mir vorher im Vergleich zu deutschen Fällen noch nicht so aufgefallen, dass Frauen als Täterinnen so präsent sind. Wie wir uns aber für die Fälle entscheiden, die wir dann bearbeiten, hängt von vielen Faktoren ab, ist aber auch ein Stück weit Bauchgefühl. Bei der ersten Folge zum Beispiel haben wir uns den Fall des Schokoladenkönigs ausgesucht. Da dachten wir uns: jede*r mag Schokolade, das ist doch mal ein guter Anfang.

Was wir aber auf jeden Fall versuchen, ist, auch ein Stück Geschichte zu erzählen, wie z.B. wann wurde die Todesstrafe in eine Haftstrafe umgewandelt oder wie kam es, dass Frauen zum Großteil begnadigt wurden.

Neben dem Wechsel zwischen Täter und Täterin achten wir auch darauf, zwischen historischen und aktuelleren Fällen zu wechseln und möglichst große Unterschiede zwischen den Ereignissen zu haben, rundum also abwechslungsreich zu sein.

Du sagtest, im Vergleich zu Deutschland sind dir potenziell mehr weibliche Täterinnen aufgefallen. Bist du ein bisschen stolz auf Österreich?

*lacht* Das ist ein zweifelhafter Ruhm. Auch wenn ich mich immer sehr über Gleichberechtigung freue.

Dazu muss ich aber ergänzen, dass der Vergleich meine persönliche Einschätzung ist. Sieht man sich die größten Kriminalfälle in Deutschland und Österreich an, ist es sehr wahrscheinlich, dass man in Österreich über mehr Frauen stolpert. Die Gründe können durchaus aber auch verlorene Akten etc. sein. Unbestritten bleibt aber, dass vor allem bei schweren Taten die Männer als Täter überwiegen.

Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt eures Podcast?

100% natürlich *schmunzelt*. Also wie gesagt verfolgen wir mit unserem Podcast eine journalistische Linie, bei der uns Transparenz und gute Recherche am Herzen liegen. Wir versuchen quasi so neutral wie möglich zu berichten und halten uns strikt an Zeitdokumente und die vorhandenen Quellen. Dabei versuchen wir, alle damals gültigen Spuren und Vorgänge klar zu beleuchten ohne dabei eine Wertung abzugeben.

Natürlich gibt es auch Parts, in denen wir Meinung einfließen lassen, zum Beispiel durch eine Diskussion, die sich bei der Aufnahme ergibt. Aber diese Teile sind so gut sichtbar, dass der*die Hörer*in klar zwischen Fakt und unserer persönlichen Meinung unterscheiden kann. 

Was macht für dich die Faszination an Kriminalgeschichten aus?

Abgesehen davon, dass ich einfach gern recherchiere und dabei sehe, wie sich die vielen Puzzlestücke langsam zu einem großen Ganzen zusammensetzen, sind es wahrscheinlich vor allem die Beweggründe. Zusammen mit einem Reiz fürs Ungewisse.

Es gibt verschiedene Theorien, was die Faszination an True Crime ist. Eine ganz Klassische, die auch ein bisschen aus der Medientheorie kommt, ist das Horrorfilmgefühl.  Wir befassen uns zu Hause, vielleicht in einer Decke eingekuschelt auf der Couch, mit etwas sehr Schaurigem. Das gibt uns aber das Gefühl, uns in einem Safe Space mit etwas zu beschäftigen, ohne dabei in Gefahr zu sein.

Die Faszination liegt bestimmt auch in den Fragen: Warum tun Menschen das? Und dann im Umkehrschluss natürlich auch: Was tun andere Menschen, um das zu verhindern?

Die kriminalistischen, medizinischen und juristischen Aspekte sind dabei immer sehr interessant.

Oder natürlich das Mysterium ungelöster Fälle. Eines der griffigsten, wenn auch dadurch herkömmlichsten Themen, ist zum Beispiel Jack the Ripper. Man wird vermutlich nie wissen, wer das war. Und daher auch nicht wissen, warum die Morde passiert sind.

Welcher Fall bzw. ist deine Lieblingspodcastfolge?

Ich persönlich habe mehrere Lieblingsfolgen, wenn man hier Lieblingsfolge überhaupt sagen kann. Das ist dann doch immer ein kleiner Cringe-Moment *lacht*.

Prinzipiell gefallen mir die makabren Geschichten immer sehr gut, die faszinieren mich einfach. Daher entscheide ich mich hier für Folge 10 „Die ‚Pechsträhne‘ der Martha Marek“. Als ich den Fall studiert habe, musste ich einfach diese Folge machen. Dazu sage ich nur: Makaber vom Feinsten!

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