Depression ist eine Krankheit, die mit unterschiedlichen Symptomen, Abläufen und Schweregraden vorkommen kann. In jeder Altersstufe, von Kleinkindern bis Senioren, kann sich ein depressives Verhalten entwickeln. Allgemein spricht man von einer affektiven Störung und unterscheidet zwischen einer leichten, mittelgradigen oder einer schweren Erkrankung. Es gibt vier Arten von Symptomen: emotionale, kognitive, körperliche und motorische Symptome. Das zeigt, dass die Krankheit sich auf den gesamten Körper auswirkt. Im schlimmsten Fall kann eine Depression im Suizid enden.
Schätzungsweise leiden 5,1 Prozent der österreichischen Bevölkerung an Depressionen (Depressionsbericht 2019). Doch es wird vermutet, dass die Dunkelziffer höher ist, da das Thema noch immer tabuisiert wird. Bei Kindern und Jugendlichen sind die Symptome sehr unterschiedlich, da man in dem Alter eine große Entwicklung durchlebt. Bei Teenagern dauern depressive Episoden oft länger als bei Erwachsenen und es besteht ein höheres Risiko, dass die Krankheit wiederauflebt oder bestehen bleibt. Außerdem kommt es bei Kindern und Jugendlichen häufig zu einem suizidalen Verhalten. Global gesehen, ist die Depression einer der Hauptgründe für eine Krankheit oder eine Beeinträchtigung unter Jugendlichen und Suizid die dritthäufigste Todesursache bei 15 bis 19-jährigen. Klingt nach mehr als nur einer Phase, oder?
Eine psychische Erkrankung ist komplex, individuell und oft sieht man es einer Person nicht an. Jede*r kann davon betroffen sein und bei allen äußert sie sich anders. In vielerlei Hinsicht unterscheiden sich geistige von körperlichen Erkrankungen. Beide können sehr schwerwiegend sein, doch die Diagnosen werden anders gewichtet. Während eine Krankheit physischen Ursprungs nicht hinterfragt wird, werden psychisch Erkrankte oft nicht verstanden und bekommen blöde Sprüche zu hören. Dabei sollte man sie mit demselben Respekt behandeln. Psychische Krankheiten werden in der Gesellschaft nicht wichtig genug genommen und “Schwäche” zu zeigen ist noch immer verpönt. Anstatt darüber zu reden, wird das Thema einfach ignoriert. Doch natürlich ist es nicht einfach sich einzugestehen, dass man krank ist und es benötigt viel Stärke, um sich anderen Personen anzuvertrauen und zu öffnen. Schwäche zu zeigen ist daher sehr mutig. Erkrankte sollten sich nicht erklären müssen, sondern in der Politik sollte noch mehr über Hilfestellung und Prävention nachgedacht und diskutiert werden. Offene Gespräche in der Gesellschaft wären eine Möglichkeit Vorurteile zu beseitigen.
Genau deswegen habe ich mich in meinem Podcast „nasenaffe & andere hawara“ mit einer Person getroffen, die unter einer Depression leidet. Daraus wurde ein sehr spannendes und offenes Gespräch, in dem meine Gesprächspartnerin von ihren Erfahrungen erzählt und ein paar meiner Fragen beantwortet. Da Depressionen und ihre Behandlung sehr individuell sind, ist das nur eine Geschichte von vielen. Bei Interesse: Einfach „nasenaffe & andere hawara“ bei dem Anbieter eures Vertrauens eingeben und anhören.
Aufgrund des Lockdowns und den unsicheren Zeiten leidet die mentale Gesundheit von vielen. Wenn es euch gerade schlecht geht, ihr Probleme habt oder einfach jemanden zum Reden braucht, gibt es unterschiedliche Angeboten, die euch Hilfe anbieten:
Rettung: 144
Ärztefunkdienst (nur Wien): 141 (Der Ärztefunkdienst ist in den Wochentags von 19.00 bis 7.00 Uhr, an Wochenenden von Freitag 19.00 bis Montag 7.00 Uhr sowie an Feiertagen ganztägig besetzt.)
Telefonseelsorge / bundesweit Tel: 142 (täglich 0-24 Uhr), www.telefonseelsorge.at
Rat auf Draht / bundesweit Tel.:147 (täglich 0-24 Uhr), rataufdraht.orf.at
Sozialpsychiatrischer Notdienst Tel: 01/31330 (täglich 0-24 Uhr), www.psd-wien.at
24 – Stunden Frauennotruf der Stadt Wien Tel: 01/ 71 71 9 (täglich 0-24Uhr), www.frauennotruf.wien.at
Kriseninterventionszentrum Wien Tel: 01/406 9595-0 (Montag – Freitag, 10 – 17 Uhr) www.kriseninterventionszentrum.at